Heute ist Feiertag - der Independence Day (auf deutsch: Unabhängigkeitstag) und den wollen wir von Anfang an genießen. Also Treff 9:00 Uhr in der Lobby, Coffee-To-Go
und Cacao-To-Go geschnappt und auf gehts. Da wir gestern Abend alle aufgegessen haben, regnet es auch nicht. Es ist zwar bewölkt, aber schön warm. Perfekt für einen
tollen Tag.
Wir laufen zur nächsten Hop On - Hop Off - Station, die anderen 4 Howdies kaufen auch noch ein 2-Tages-Ticket und somit kann sie starten, die ErkundungsTour durch New York. Wir nehmen heute die rote Tour - rund um den Central Park, mit Harlem und so. War zwar nicht ganz so spektakulär, aber auch nicht ganz schlecht.
Wir sahen den Central Park, das Dakota-Building (Wohnhaus von John Lennon, wo er auch vor der Tür erschossen wurde), das Guggenheim-Museum, Harlem, das Plaza-
Hotel, Pferdekutschen, New Yorker die sich auf ein zünftiges Feiertags-BBQ im Park vorbereiteten und vieles mehr. In der Nähe vom Rockefeller Center mussten wir raus-
hüpfen, weil die Tour zu Ende war. Wenn wir schon mal in der Nähe sind, können wir auch direkt bis dahin und eventuell auch da rauf. Denn von Oliver wussten wir, dass
ein Blick von da oben genauso toll ist, wie vom Empire State Building und man muss nicht so anstehen.
Also kaufen wir Tickets für "Top of the Rock" und auf ging es in den67. Stock zur ersten Ausguck-Plattform. Der Blick war toll, aber es ging noch höher - der Blick war toller, aber es ging noch höher - der Blick war am tollsten. Vorallem hatte man hier auch keine Glaswände mehr vor der Nase. Wir waren nur alle etwas erstaunt, dass von oben alles nicht mehr so hoch wirkte, wie von unten - schon komisch.
Als wir wieder unten waren, hieß es erstmal Essen fassen. Alle stiebten los und holten sich was Leckeres und dann trafen wir uns zum gemeinsamen Verputzen. Nun
mussten wir die Pfunde wieder abstrampeln, also nahmen wir keinen Bus zurück zum Hotel, sondern wir liefen - schließlich ist ja alles nur ein paar Blocks entfernt. Da es
schon 12:00 Uhr durch war, konnte man auch schon wieder an ein leckeres Bierchen denken. Vorallem Ina, Heiko, Hardy und Katrin hatten darauf Bock. Die anderen wollten lieber noch laufen und vielleicht was shoppen. Also verabredeten wir uns für 19:00 Uhr in der Hotel-Lobby zum gemeinsamen 4.-Juli-Feuerwerks-Gucken-Gehen.
Peter, Grit, Anja und Jörg liefen weiter auf der 5. Avenue entlang und schauten sich die Wolkenkratzer an - die anderen Vier steuerten den Pub von gestern Abend an. Nach dem kleinen Biergelage fanden sie auch noch einen tollen Schuhladen mit Superpreisen. Und alle 4 kauften sich neue Treter. Gut gelaunt trafen sie auf Peter und Grit, die in einer Bar mit hochgelegener Außenterrasse gegenüber vom Hotel saßen und eigentlich schon gehen wollten. Nichts da - hier muss noch ein Getränk genommen werden. Schmeckte nicht so toll, war auch nicht preiswert, aber der Blick auf die Straße und seine unterschiedlichen Leute war toll. Am Ende blieb gerade noch so viel Zeit, um sich für den Abend frisch zu machen.
Um 19:00 Uhr ging es los zum Feuerwerk-Gucken über dem Hudson River. Da unser Hotel wirklich klasse lag, war auch der Weg dorthin nicht weit.
Unterwegs kauften wir noch Bier und braune Tütchen, denn Alkohol darf öffentlich nur aus schicken braunen Tüten genossen werden. Allerdings waren wir uns mittlerweile
unsicher, ob man uns das Bier nicht wieder abnimmt. Vielleicht durfte man ja beim Public Viewing gar nicht trinken. Egal, werden wir ja merken. Je näher wir dem Hudson
River kamen, um so mehr Leute versammelten sich wieder in Schlangen. Und natürlich waren auch hier wieder die indischen Mitbürger auf Drängel-Kurs.
Dann waren wir angekommen. Wir wurden hinter Gitter gebracht und eingeschlossen - war ein bisschen wie auf dem Bauernhof, aber wir hatten Auslauf. Und nun hieß es
noch 1 1/2 Stunden warten. Was macht man da - logisch, man zückt eine braune Tüte, tütet dort ein Bierchen ein und kriecht mit dem Gesicht in die Tüte und trinkt. Die
spinnen hier voll, aber wir waren ja froh, dass uns keiner unsere Getränke abgenommen hat. Da wir teilweise auch auf der Straße saßen, fühlten wir uns wieder wie kleine Penner. Aber es hat sich gelohnt.
Gegen 21:30 Uhr ging es los. Wir hatten im Vorfeld noch überlegt, wie die das machen wollen, schließlich konnte man von der 20. bis zur 50. Street oder so gucken und das war ja ganz schön weit auseinander. Konnte ja keiner ahnen, dass die gleichzeitig 6 Feuerwerke synchron starten. Echt irre. Es ging ca. 25 min und war einfach nur gigantisch. Das größte Feuerwerk der USA und wir waren dabei.
Der Rückweg war ein bisschen so wie Almabtrieb - alle liefen auf der Straße und legten den ganzen Verkehr lahm. Aber die Polizei nimmt das hier total gelassen. Sie machen sogar noch nette Fotos mit deutschen Touristen. Nach der Treibjagd haben wir alle Hunger. Da das Diner, was an unserem Hotel angrenzt, 24 Stunden geöffnet hat, wollen wir dahin. Genau wie tausend andere New Yorker. Als Hotelgast wird man aber bevorzugt bedient und so bekommen wir auch nach 20 min einen Tisch. Sitt und satt taumeln wir in unsere Bettchen - morgen heißt es wieder zeitig aufstehen, denn wir haben gelernt, dass es toll ist, den Tag um 9:00 Uhr zu starten.